Als Krisenmanager habe ich kürzlich an einem TCCC-Kurs (Tactical Combat Casualty Care) teilgenommen und dabei essenzielle Fähigkeiten für die Bewältigung von Krisensituationen erworben. Insbesondere bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) ist die strukturierte Einteilung in rote und gelbe Zonen entscheidend für den Erfolg. Der Kurs hat mir nicht nur medizinische Grundlagen vermittelt, sondern auch meine Fähigkeit geschärft, in hochdynamischen Szenarien taktisch und besonnen zu handeln.

TCCC als essenzielle Ergänzung im Krisenmanagement

TCCC wurde ursprünglich für den militärischen Einsatz entwickelt, hat jedoch auch im zivilen Bereich an Bedeutung gewonnen. Im Krisenmanagement ist es unerlässlich, in gefährlichen Situationen schnell Entscheidungen zu treffen, Ressourcen zu managen und den Eigenschutz der Einsatzkräfte zu wahren. Der Kurs gliedert sich in drei Phasen:

  1. Care Under Fire (CUF) – Erste Hilfe unter direkter Bedrohung
  2. Tactical Field Care (TFC) – Medizinische Versorgung in einer gesicherten Umgebung
  3. Tactical Evacuation Care (TEC) – Organisation der Evakuierung

Rote Zone: Fokus auf Sicherheit und schnelle Entscheidungen

In der roten Zone, wo eine akute Gefahr durch Beschuss, Explosionen oder andere Bedrohungen besteht, steht der Schutz der Einsatzkräfte an erster Stelle. Als Krisenmanager habe ich gelernt, wie wichtig es ist, klare Prioritäten zu setzen und rasche Entscheidungen zu treffen. In dieser Zone beschränkt sich die medizinische Versorgung auf lebensrettende Maßnahmen wie:

Meine Aufgabe besteht darin, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass die Einsatzkräfte effektiv und gleichzeitig geschützt agieren.

Gelbe Zone: Erweiterte Versorgung und strategische Koordination

Die gelbe Zone ist der Bereich, in dem die unmittelbare Gefahr zwar reduziert ist, aber weiterhin Vorsicht geboten bleibt. Hier ist es möglich, umfassendere medizinische Maßnahmen zu ergreifen und Verwundete für die Evakuierung vorzubereiten. Für mich als Krisenmanager stehen in dieser Phase folgende Aufgaben im Fokus:

Hier zeigt sich die Bedeutung einer klaren und strukturierten Führung, um das Chaos in geordnete Abläufe zu verwandeln und die Versorgung zu optimieren.

MANV: Krisenmanagement unter Zeitdruck

In MANV-Szenarien, bei denen viele Verletzte gleichzeitig versorgt werden müssen, ist die Triage ein zentrales Element. Der TCCC-Kurs hat mir verdeutlicht, wie wichtig es ist, Verletzte nach Schweregrad zu priorisieren, um die verfügbaren Ressourcen optimal einzusetzen. Entscheidende Fragen, die ich mir dabei stelle, sind:

Die klare Einteilung in rote und gelbe Zonen hilft dabei, diese Fragen strukturiert zu beantworten und das Krisenmanagement effizient zu gestalten.

Fazit: TCCC als Schlüsselkompetenz für Krisenmanager

Die Teilnahme am TCCC-Kurs hat meine Kompetenzen im Krisenmanagement erheblich erweitert. Das Verständnis der roten und gelben Zonen, die effektive Triage und die Fähigkeit, unter extremen Bedingungen die richtigen Entscheidungen zu treffen, sind essenzielle Werkzeuge für jeden Krisenmanager.

TCCC bietet nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch strategische Ansätze, um in hochkritischen Situationen den Überblick zu behalten und Leben zu retten. Für mich war dieser Kurs ein wertvoller Schritt, um auf zukünftige Herausforderungen optimal vorbereitet zu sein – sicher, effizient und mit dem Fokus auf den Schutz aller Beteiligten.

TCCC-Kurs
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